Lebensdauer von Wärmepumpen
von Alexander Loerbroks
In letzter Zeit stolpere ich öfter über die Aussage, dass Wärmepumpen nicht lange leben und/oder ständig kaputt seien.
Das deckt sich mit meiner Erfahrung aus der Verwandtschaft, wo es im letzten Spätherbst hieß: „an der Wärmepumpe ist etwas kaputt und wir heizen seit Wochen mit dem Heizstab“.
Was sagen die Spezialisten?
1. Das zur Lebenszeit einer Wärmepumpe zwei Verdichter gehören, scheint nicht ungewöhnlich. Gut, dass sich diese Erkenntnis bei den Konstrukteuren rumgesprochen hat, so dass ein Austausch leichter von statten geht als früher (in einem Tag beim Kunden).
2. Jeder Start (wird auch „takten“ genannt) stresst die Wärmepumpe. Das Verdichterschmieröl läuft im Ruhezustand unten zusammen und muss bei jedem Anlaufvorgang wieder neu verteilt werden. Hier ist man um Entwicklung bemüht. Zum Beispiel das Öl extern warm zu halten.
Um das Takten einzuschränken, wird die Leistung des Verdichters an den Bedarf angepasst. Die Steuerung dieses Inverter-Kompressors analysiert den Heiz- oder Kühlbedarf und ein Frequenzumrichter passt anschließend die Leistung mittels Drehzahl an. Hilfreich und inzwischen State of the Art ist auch, den Verdichter langsam anzufahren. Schließlich hat jede größere Kreissäge auch einen Anlaufstrombegrenzer.
3. Apropos Strom: Die elektrischen Lasten für den Frequenzumrichter können hoch sein. Das lässt u.a. kleine Schalter leiden und ist für den Rest auch nicht eben ermüdungsfrei. Frequenzumrichter sind nicht trivial und hier ist noch Potenzial für Erfahrungen und Verbesserungen.
Fazit:
Die On-Off Wärmepumpe gehört der Vergangenheit an. Ziel ist eine Wärmepumpe, die bedarfsgeführt durchläuft. Moderne Anlagen können modulieren. Dass ein Frequenzumwandler inhärente Verluste hat ist bekannt – aber die Vorteile überwiegen. Für einen stetigen Dauerbetrieb spricht noch dazu, dass Wärmetauscher im Teillastbetrieb effektiver sind.
Je weniger Takten, desto schonender der Betrieb. Darum machen Inverter eine Wärmepumpe vielleicht nicht effizienter aber dafür langlebiger.
Das ein Pufferspeicher hilft, die Anzahl der Startvorgänge zu reduzieren ist bekannt. Wärmen sollten (staufrei) fließen können – sonst kommt es zu Druckstörungen in den Fluidkreisläufen. Das ist auch ein Hinweis auf korrekte Montage und eine Überlegung über den Verzicht auf Einhausungen (Schallemissionen).
Daran, dass die Anlage richtig dimensioniert und verbaut sein muss, kommt niemand vorbei. Dafür braucht es eine Heizlastberechnung. Im Sanierungsfall nach der energetischen Ertüchtigung der Gebäudehülle. Bitte den „Angstzuschlag“ ablegen und nicht zu groß auslegen.
*gibt schon was: z.B. bei den energie-experten.org
Anmerkung: Wenn Sie zum Thema etwas konstruktives beisteuern können/möchten, würde ich mich freuen. Über das Kontaktfeld oder info@energieberater.de